Reportage: Im Leben angekommen

Abschlussfeier der Erich Kästner-Hauptschule am 27.06.2014

Mit einer glanzvollen Feier endete gestern für 78 Schülerinnen und Schüler der 10er Klassen der Erich Kästner-Hauptschule die Schulzeit. Im Rahmen eines bunten Programms nahmen sie Abschied von ihrer Schulleiterin und dem Pädagogen-Team. Die Feier wurde erstmals seit 20 Jahren von den Jugendlichen und dem Lehrer-Kollegium selbst gestaltet, ohne die Mitwirkung der Schulleiterin Bärbel Hilbricht-Gey.

Die Zehnerklassen hatten keinen stilistischen Aufwand gescheut. In ihren Abendroben und mit durchweg Schwindel erregend hohen Absatzschuhen bei den jungen Damen wirkten sie wie die Stars einer Modenschau. Die Begrüßung erfolgte mehrsprachig, gefolgt von einem Schuljahres-Medley, vorgetragen von Kim Klein, Anna-Catharina Orazi, Jessica Caferra und dem Chor der Stufe 6 unter Leitung von Frau Mertens. Die weitere Ansage übernahmen Jennifer Stemmler und Marcel von Reckowski.

In ihrer ausführlichen Rede war Bärbel Hilbricht-Gey anzumerken, dass sie einerseits stolz auf die Selbständigkeit und das Selbstbewusstsein der SchülerInnen war, andererseits die Situation auch als ungewohnt empfand. Sie entließ die jugendlichen Erwachsenen in dem Gefühl, dass an ihrer Schule ein hohes Maß an Sozialkompetenz vermittelt werden konnte. Stolz war sie auf die Errungenschaften dieser besonderen Jahrgangsstufe. Durch entsprechende Schulungen wurde ein Schulsanitätsdienst eingerichtet, wie auch ein Schülerdienst und eine Hausmeister-AG. Erfolgreich waren die SchülerInnen auch beim Motiv-Wettbewerb für den Jugendschutzkalender 2013. Hier konnten Platz 2 und 3 belegt werden. Lobenswert war darüber hinaus der Umgang mit moderner Medientechnik. Hier war dieser Jahrgang auch Vorbild für die Stufen 8 und 9, die an diesem Abend schon unter Beweis stellten, dass sie Ton, Licht und Beamer voll im Griff hatten.

Die 10er brillierten mit einem amüsanten Film, der auf humoristische Weise Einblick in das Alltagsleben der 10A1, 10A2, 10A3 und der 10B gab, aber auch eine denkwürdige Klassenfahrt nach England zum Inhalt hatte. Diese wird den SchülerInnen schon deshalb unvergesslich bleiben, weil viele von ihnen dabei erstmals ein Meer zu sehen bekamen. Die Bühnendekoration und das später angerichtete Büffet entstammten auch der Hand der SchülerInnen. Mit besonderem Stolz erfüllten Bärbel Hilbricht-Gey allerdings auch die erstaunlich guten Mathematik-Kenntnisse, die diese Jahrgangsstufe erreichen konnte. Die Schulleiterin entlässt die ihr ans Herz gewachsenen Jugendlichen mit der Zuversicht, dass sie ‚im Leben angekommen’ sind. Der Unterricht an ihrer Schule fand nach der Devise „Zwänge vermeiden und Probleme lösen“statt .

In Vertretung der Bürgermeisterin Maria Pfordt richtete Hermann-Josef Falterbaum, Ortsvorsteher von Thorr, anerkennende Worte sowohl an die Jugendlichen als auch Dankesworte an Bärbel Hilbricht-Gey und das verantwortliche Lehrerkollegium und gab gute Ratschläge mit auf den weiteren Lebensweg. Für ein erfolgreiches Leben – so Hermann-Josef Falterbaum – seien allerdings nicht allein gute Noten ausschlaggebend sondern auch Zielstrebigkeit in dem Wunsch, das eigene Leben zu meistern.

Nach der oben bereits erwähnten eigenen Filmproduktion ergriffen die Klassensprecher Eloisa Barth-Hernandez, Giulio Fichera, Sinem Alcicek und Daniel Bienert das Wort. Danach wurden die Zeugnisse übergeben. Dazu überreichten die KlassenlehrerInnen jeweils eine langstielige gelbe Rose. Das jeweils beste Klassenzeugnis wurde außerdem mit einer Urkunde belohnt. Den Abschluss bildete der Song „An Tagen wie diesen“, von den SchülerInnen eigenwillig umgetextet und vorgetragen von der Schülerband unter der Leitung von Herrn Griebe.

Für den SüdWestWind
Ursula Schlößer