Bergheimer Schulen präsentieren: Bilder einer Ausstellung

KulturWind Spezial im Kreishaus Bergheim

Für die Aufgabenstellung nach dem Motto „Was uns bewegt“ Gefühle im Bild zu veranschaulichen, fertigten die Schülerinnen und Schüler des Gutenberg-Gymnasiums zunächst Portraitfotos von sich an. Die Umsetzung kostete bestimmt einiges an Kopfzerbrechen. Mentorin Patricia Arste führte die Jugendlichen im nächsten Schritt in die Max-Ernst-Ausstellung nach Brühl, wo sie u.a. das Siebdruck-Verfahren kennenlernten und erfuhren, dass Übermalungen und Collagen ebenfalls zu den Arbeitsmethoden von Max Ernst gehörten. Mimik und Gestik wurden zum großen Thema dieser Kunstklasse, zumal sich in ihrer Mitte eine Schülerin befindet, die mit einer Gebärden-Dolmetscherin am Unterricht teilnimmt. Das bei der Vernissage am 24.01.2019 im Kreishaus von Bergheim präsentierte Resultat überzeugte durch Phantasie, Kreativität und erstaunlich professionelle Ausführung. Der Betrachter erkennt Wut, Streit, Rollenkonflikt, Überraschung, Fröhlichkeit, Triumph, Maskenhaftigkeit, Geheimnis und auch Erschrecken. In einem Fall macht der gereckte Mittelfinger als bewusste Provokation den Frust deutlich, den die Schülerin empfindet.

Dass man die Jugendlichen auch ohne Metaphern an das Thema heranführen kann, bewiesen die Bilder in Acryl auf Leinwand der Erich Kästner-Hauptschule unter der Leitung der Mentorin Randy Hasch, die zusätzlich die Position der stellvertretenden Schulleiterin bekleidet. Tierliebe, Trennung – Schmerz und Trauer, eine Rose als Sinnbild für Liebe und Beziehung, Musik – Liebe und Freiheit, der Bär als Wappentier von Madrid – dem Sehnsuchtsort für eine junge Spanierin – und ein Palmenstrand am blauen Meer, der vom Heimweh eines Schülers aus der Dominikanischen Republik erzählt.

An der Geschwister-Scholl-Realschule werden von Mentorin Anke Alp drei Achter-Klassen und eine Sechser-Klasse unterrichtet. Das bedeutet, dass es hier um Jugendliche zwischen 11 und 14 Jahren geht. Hier wurden Kopfprofile gezeichnet, in die Wünsche, Träume und Ziele eingefügt werden konnten. Die jüngeren Schülerinnen und Schüler fanden es logischer, sich vorzustellen, dass sie abends im Bett über das Tagesgeschehen bis hin zum Weltgeschehen nachdenken würden. Daraus ergab sich eine sogenannte Denkblase. Die Resultate sind absolut sehenswert, denn zu den diversen Objekten sind auch noch Anmerkungen eingezeichnet. Hier erzählt jedes Werk eine eigene Geschichte.

Das KulturWind Spezial erwies sich als gelungene Veranstaltung. Ca. 60 Besucher waren gekommen, darunter Schülerinnen und Schüler mit ihren Mentorinnen und Angehörigen, Lokalprominenz aus Politik und Wirtschaft, Kunstfreunde und Freunde des SüdWestWind e.V.

Als wunderbares Highlight erwies sich der Vortrag von Diplom-Cellistin Liane Pelea. Sie spielte aus der ersten Suite für Cello solo „Menuet t 1 in G-Dur“ und „Menuett 2 in g-Moll“ von Johann Sebastian Bach. Dafür erntete sie großen Beifall.

Der SüdWestWind betonte die Wichtigkeit der erstmalig durchgeführten schulen-übergreifenden Kunstausstellung und dankte der Kreisverwaltung für die Bereitstellung der Galerie am Skulpturenhof als idealen Standort für dieses Event.

Der Eintrag von Dr. Stefan Holzporz (BM. CULTURA) in das Gästebuch des SüdWestWind brachte es auf den Punkt:

„Was uns bewegt, sind letztlich doch Emotionen – und davon zeugen reichlich die vielen schönen Bilder dieser Ausstellung. Ganz herzlichen Dank für das Engagement, Grenzen zu überwinden und Menschen zu verbinden!“

Dauer der Ausstellung: 24.01. – 22. Februar 2019

Für den SüdWestWind und die Kulturkreisler
Ursula Schlößer/Projektleiterin