König Shahryar lud ein
Zuschauer beim Hochzeitsfest mit Scheherazade einbezogen

Die fünfte Veranstaltung aus der Reihe KULTURWIND lag in den Händen von CultureClash. Professor Hajabi hatte sich bei seiner Inszenierung von „Scheherazade in tausendundeiner Nacht“, die am 25. März im FuNTASTIK als klassisches iranisches Musical zur Aufführung kam, an die Ideen von Berthold Brecht angelehnt. Das bedeutete, dass die Zuschauer von Anfang an in das Geschehen mit einbezogen waren. Jeder war im Prunksaal des grausamen Königs willkommen und machte es sich auf dem mit Tüchern, Teppichen und Kissen ausgelegten Fußboden (mehr oder weniger) bequem. Das FuNTASTIK hatte sich tatsächlich in einen wahrlich königlichen Palast verwandelt, der an orientalischem Prunk keine Wünsche offen und jeden Besucher staunen ließ. Die Illusion, sich im Bagdad des 13. Jahrhunderts zu befinden, war perfekt gelungen. Dafür hatten die ausgeliehenen Requisiten wie Kerzenleuchter, Silbervasen, Glasvasen, gefüllt mit Gras- und Glitzerzweigen in rot, silber und gold, Kugeln, Schalen und Seidenstoffe von Möbel Hausmann gesorgt, die das unermüdliche und kreative Culture-Clash-Team in eine wunderbare Komposition gebracht hatte.

Sehr authentisch wirkten auch die Musikanten mit ihren traditionellen iranischen Instrumenten, die an diesem Abend der Zeit entsprechend nur akustisch erklangen. Die schönste Augenweide boten natürlich Scheherazade und ihre Schwester Dunyazade sowie die atemberaubend anmutigen Tänzerinnen in ihren wundervollen Kostümen. Die Spielszenen wurden nur pantomimisch dargestellt. Da es keinen Text zu lernen gab, waren der Sklave, der Großwesir, der König und sein Bruder aus Samarkand erst kurz vor der Aufführung spontan eingesetzt worden. Die Ravi (Vorleserin) hatte den Text möglichst langsam und deutlich zu lesen, so dass die jeweils auftretenden Personen entsprechend agieren konnten. Wen wundert es, dass es da zu kleinen Missgeschicken kam und zum Beispiel die eiligst fixierte Toga des Großwesirs zwischen seine Füße rutschte und er beinahe zu Fall gekommen wäre. Das nahm der Großwesir ebenso mit Humor wie auch die Zuschauer. Gleiches galt für unbeabsichtigte Pausen. Jeder hatte dafür Verständnis und so ist es auch den Brecht’schen Methoden geschuldet.


Fotos: CultureClash, Schlößer

Vom Publikum besonders geschätzt wurde die Szene 8 mit der festlichen Gruppentanz-Zeremonie, wonach die lieblichen Tänzerinnen sich auch ins Publikum begaben, zur allgemeinen Freude iranische Spezialitäten verteilten und die Gäste aus türkisfarbenen Krügen mit Most bedienten. So erlebten alle gemeinsam das Hochzeitsfest von Shahryar mit der legendären Scheherazade. Danach wurde es wieder mucksmäuschenstill im Palast, denn die Vorleserin erinnerte an die drohende Exekution der schönen jungen Frau. Noch war der König von seiner Verbitterung und dem Hass auf die Frauen nicht geheilt. So durchlebten Akteure und Zuschauer gemeinsam noch Szenen der Angst, bevor jedem klar geworden war, dass Scheherazade liebevoll, klug und mutig durch ihre gewinnende Persönlichkeit und das Erzählen aufregender Geschichten mit perfektem Spannungsbogen das Herz des Königs erobert hatte und dieser von seiner grausamen Bitterkeit geheilt war. Spontan lud Shahryar seinen Bruder, König Shahsaman aus Samarkand in Persien ein. So konnte eine Doppelhochzeit gefeiert werden, denn Shahsaman wurde mit Dunyazade vermählt. Das Glück war vollkommen und die Feierlichkeiten endeten mit einem Solo-Bauchtanz.

Auch das Publikum war bester Stimmung, was sich in den Eintragungen im eigens ausgelegten Gästebuch widerspiegelte. Hieraus einige Zitate der Besucher:

‚Ein wunderschöner orientalischer Abend. Herzlichen Dank!’ (Hella Grant)

‚Danke für den entspannenden und verzauberten Abend!’ (Doris Strache)

‚ich fant es sehr-sehr schön und war faszinirt’ (Zuschauerin Jasmin/ 8 Jahre alt)

‚Toll gemacht mit viel Liebe und Freude, dies war deutlich zu sehen und zu spüren.’ (Berti Praße)

‚Einfach nur Schön Schön, Schööön! Ein Märchen! Eine Farbenpracht, wunderschöne Melodien! Herrliche Kostüme! Wunderbare und hübsche Tänzerinnen! Mehr davon!!!’ (Nese Erdem)

Der SüdWestWind als Träger der Veranstaltung und der Aktionskreis KULTURWIND sprachen Professor Hajabi und seinem Culture-Clash-Team großes Lob und Anerkennung für diese ungewöhnliche und so erfolgreiche Aufführung aus, die mit viel Herzblut und Einsatz der Beteiligten durchgeführt worden war. Wieder einmal konnte im FuNTASTIK ‚volles Haus’ notiert werden.

Für den SüdWestWind
Ursula Schlößer/stellvertr. Vorsitzende und Pressesprecherin

Rita Wegener übergibt Spende auf dem Hubert-Rheinfeld-Platz 1

Bereits vor einem Jahr hatte Rita Wegener den Verein Freizeittag Stadt Bergheim e.V. aufgrund zu vieler parallel laufender Verpflichtungen geschlossen. Heute übergab sie den nach Abzug aller Verbindlichkeiten verbliebenen Restbetrag auf dem Vereinskonto von immerhin 806,21 Euro an den SüdWestWind zur Verwendung für die Süd-Wester Kids des Projektes Culture Clash.

Rita Wegener hatte im Jahre 2003 den Freizeittag Stadt Bergheim gegründet, um Hobby, Sport, Brauchtum, Spiel und Spaß der Bergheimer Vereine eine Plattform zu bieten. Freizeittag Stadt Bergheim stand unter der Schirmherrschaft der Bürgermeisterin Maria Pfordt. Es gab jeweils zwei Jahresveranstaltungen, eine unter der Überschrift ‚Freizeittag’ im Mai und eine weitere unter ‚BM Kid’s Dance’ jeweils im Oktober. Dabei gelang es Rita Wegener bis zu 50 Vereine auf die Bühne zu bringen, die entweder auf dem Hubert-Rheinfeld-Platz oder in Quadrath-Ichendorf im Bereich der Gesamtschule aufgebaut war. In Quadrath-Ichendorf wurden zusätzlich noch die umliegenden Sportstätten und Parkplätzen zum Schauplatz dieser Großveranstaltung. Heute erinnert sich Rita Wegener – auch etwas wehmütig – daran, dass oft bis zu 120 Kids die Bühne auf einmal bevölkerten und denkt an die Erleichterung, die sie empfand, dass die Bühne nie unter der Last und dem Temperament der begeisterten Kinder und Jugendlichen zusammen brach. Gerne weist sie darauf hin, dass ihre soziale Arbeit nur mit Hilfe gleich gesonnener Sponsoren möglich war, denen sie immer noch dankbar ist, wie auch allen anderen Unterstützern ihres schönen Projektes. Deshalb war es ihr ein Bedürfnis, den erwirtschafteten Restbetrag auch an ein Projekt mit ähnlichen Zielen weiterzugeben. Die Chancen für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche liegen ihr sehr am Herzen, vor allem wenn diese in Süd-West leben, einem Stadtteil, dem sie sich immer noch sehr verbunden fühlt. Da sieht sie auch die Parallelen zu dem von Professor Hajabi geleiteten Culture-Clash-Projekt. In diesem Projekt bringt der Professor seit 2007 seine Zeit und sein gesamtes Wissen und Können ein, um mit seinem Helferteam ehrenamtlich für die musikalische Bildung und einen respektvollen Umgang von 100en von Kinder und Jugendlichen zu sorgen.

Für Rita Wegener war klar, dass die symbolische Scheckübergabe auf dem Hubert-Rheinfeld-Platz stattfinden sollte. Die Plastik Mutter mit Kindern bot den richtigen Hintergrund für ein Erinnerungsfoto, zu dem sie gemeinsam mit dem Vorstand des SüdWestWind posierte.

Der SüdWestWind und Culture Clash danken Rita Wegener sehr herzlich und freuen sich über die unerwartete Finanzspritze.

Für den SüdWestWind
Ursula Schlößer/stellvertr. Vorsitzende und Pressesprecherin

Unser Ausflug in die exotische Welt von tausendundeiner Nacht liegt hinter uns. Hier einige Berichte der lokalen Presse. Selbstverständlich werden wir auch diese Veranstaltung in einer ausführlichen Reportage nochmals Revue passieren lassen.

Die Macht des guten Wortes siegt
Bei einer Veranstaltung im Rahmen der neuen „Kulturwind“-Reihe entführten 25 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus der Hochhaussiedlung das staunende Publikum im Bürgerzentrum „Funtastik“ jetzt in die Welt von 1001 Nacht. Erzählt wurde die faszinierende Geschichte einer mutigen jungen Frau namens Scheherazade – aber nicht rockig und modern, sondern ganz traditionell im Stile eines klassischen persischen Musikspiels. Der kleine Veranstaltungssaal im „Funtastik“ war kaum wiederzuerkennen: Dank Teppichen, bunten Tüchern, Wandbehängen, Teegefäßen, Kerzenleuchtern und allerlei weiteren orientalischen Requisiten hatte sich der Raum in einen morgenländischen Königspalast verwandelt. […] Gemeinsam kreativ werden, Spaß haben und Spaß bereiten, die aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen stammenden Menschen aus dem Süd-West-Viertel mit Hilfe von Kunst und Kultur zusammenführen, Integration stärken, soziale Kompetenz vermitteln, ein gutes Miteinander fördern – das sind die eigentlichen Ziele des Ehrenamtler-Teams um Musik-Professor Hajabi. […]

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger. Lesen Sie den vollständigen Artikel hier im Online-Angebot des Kölner Stadt-Anzeigers.

Märchen verzauberte die Zuschauer
Am Freitagabend ging es im Bürgerzentrum Funtastik zu wie in einem Märchen aus 1001 Nacht. Süd-West-Wind führte zusammen mit dem Musik-Projekt „Culture Clash“ die weltberühmte Geschichte der Scheherazade als iranisch-klassisches Musical auf. […] Die Wände, Decken und Böden waren mit dicken Teppichen behängt. Die aufwändige Dekoration stellte Möbel Hausmann dem ehrenamtlichen Verein zur Verfügung. Auf dem Boden hatten es sich zahlreiche Besucher bequem gemacht. Süd-West-Wind, Träger der Stadtteil-Kulturreihe „Kulturwind“ führte zusammen mit dem Musik-Projekt „Culture Clash“ die weltberühmte Geschichte der Scheherazade als iranisch-klassisches Musical auf.

Quelle: Kölnische Rundschau. Lesen Sie den vollständigen Artikel hier im Online-Angebot der Kölnischen Rundschau.

Den letzten Schliff verleiht Gule Hajabi, verantwortliche Leiterin des Tanzensembles von Culture Clash, ihren Tänzerinnen, die aufgeregt der Premiere von Scheherazade in tausendundeiner Nacht entgegen fiebern. Morgen ist es so weit. Niemand sollte dieses iranisch-klassische Musical verpassen.

Freitag, 25.03.2011
Im FuNTASTIK in der Meißener Str. 7
50126 Bergheim

Beginn: 18:30 Uhr
Einlass: 18:00 Uhr

Bitte Sitzkissen mitbringen!

Scheherazade in tausendundeiner Nacht
eine moderne, rebellische und intelligente Frau im alten Orient

„Baghdad im 13. Jahrhundert:
Der König findet seine Ehefrau in den Armen eines Sklaven. Er ist von Zorn und Schmerz überwältigt und lässt beide auf der Stelle töten. Sein ganzes Denken und Handeln ist nur auf Erniedrigung und Rache programmiert. Von nun an lässt er sich täglich durch seinen Wesir eine Jungfrau zuführen, die er am Tage ehelicht und am folgenden Morgen enthaupten lässt. Scheherazade, die Tochter des Wesirs, hoch gebildet, wunderschön und mutig, ist entschlossen, diesem Tun ein Ende zu bereiten. Sie bittet ihren Vater, den König heiraten zu dürfen. Dann erzählt sie dem König in der Nacht eine fesselnde Geschichte, die bis zum Morgen kein Ende gefunden hat. Der König aber ist begierig, die Fortsetzung zu hören und so beginnt die nächste Nacht, der immer weitere folgen, bis etwas völlig Unerwartetes geschieht.“

Wie Scheherazade den Status einer zivilisierenden Macht erhielt, das versucht Culture Clash in seiner Inszenierung bildlich, musikalisch, tänzerisch und in Wortbeiträgen zu veranschaulichen.

Das FuNTASTIK kommt bei diesem Beitrag aus der Reihe KULTURWIND ohne Bühne aus. Es gibt also keine ‚Mauer’ zwischen den Künstlern und den Zuschauerinnen und Zuschauern, genau so, wie Berthold Brecht es in seiner theatralen Stilrichtung vorgibt. Alle werden auf dem Boden sitzen, weshalb es erforderlich ist, die Schuhe auszuziehen und Sitzkissen mitzubringen.

Der SüdWestWind als Träger dieser Stadtteilkulturreihe sowie der Aktionskreis KULTURWIND hoffen, dass sich wieder einmal zahlreiche Gäste im FuNTASTIK zu diesem außergewöhnlichen Spektakel einfinden und sich in den Bann des mittelalterlichen Baghdad und dieses iranisch-klassischen Musicals ziehen lassen.

Termin: Freitag, 25.03.2011
Beginn: 18:30 Uhr
Einlass: 18:00 Uhr

Der Eintritt ist frei. Freiwillige Spenden sind jedoch zur Unterstützung für die aufwändigen Dekorationen und Requisiten sehr willkommen.

Für den SüdWestWind
Ursula Schlößer/stellvertr. Vorsitzende und Pressesprecherin