KulturWind 38 mit Two and a half Guitars

Unsere 38. KulturWind-Veranstaltung am 30 November im FuNTASTIK bescherte uns nur eine überschaubare Anzahl von Gästen. Aber diese genossen ihr ganz privates Wunschkonzert und stimmten hoch motiviert in jeden Titel mit ein.


[Fotos: Irina Mertens]

Das Duo Two and a half Guitars war eigentlich auf Partystimmung eingestellt, während die Veranstalter eher auf ein besinnliches Konzert eingestimmt waren. Kurz entschlossen einigte man sich darauf, sowohl Schlager als auch Weihnachtslieder anzustimmen. Die von Dirk Stange und Ulrich Kurten mitgebrachten Textbücher waren äußerst praktisch, so dass sämtliche Strophen mitgesungen werden konnten.

Die Liedfolge ging von Ein Bett im Kornfeld, Griechischer Wein über Das ehrenwerte Haus bis hin zu Alle Jahre wieder und Little Drummer Boy. Dann wieder sprang man zu der traurigen Geschichte von Conny Cramer und Leonard Cohen‘s Halleluja. Immer wieder mußten die Kehlen mit Glühwein oder einem Bierchen geölt werden, was ebenfalls zur guten Stimmung beitrug. Den Titel Moskau von Dschingis Khan widmete man unseren Team-Mitgliedern Irina Mertens und Natascha Jansen, die daraufhin ein wenig Heimweh bekamen. Tränen lügen nicht, seinerzeit von Michael Holm interpretiert, sei der Vorläufer des Rap-Gesangs klärte Dirk Stange auf. Dafür legte er die Gitarre zur Seite und deklamierte:

„Was wirst du anfangen mit deiner Freiheit
Die dir jetzt so kostbar erscheint?
Wie früher mit Freunden durch Bars
Und Kneipen ziehen, hm?
Und dann, wenn du das satt hast, glaubst du
das Glück liegt auf der
Straße…“

Mit einem Schmunzeln und gespieltem Herzschmerz intonierten das Duo noch Reinhards May’s Gute Nacht, Freunde, um sich dann von einem zufriedenen Publikum zu verabschieden.

Für den SüdWestWind und die Kulturkreisler
Ursula Schlößer

Der SüdWestWind konnte zur 38. KulturWind-Veranstaltung das Duo Two and a half Guitars verpflichten. Am Freitag, den 30. November möchten die beiden das FuNTASTIK zum Klingen bringen und mit vielen sangesfreudigen Gästen die Winter-Weihnachtszeit einläuten.

Die beiden Künstler, Dirk Stange und Ulrich Kurten spielen vorwiegend mit akustischen Gitarren. Nur hin und wieder kommt eine halb-akustische Gitarre ins Spiel (daher der Künstlername!). Die beiden verfügen über ein breit gefächertes Repertoire an Weihnachts- und Stimmungsliedern, legen aber großen Wert darauf, den Wünschen ihres Publikums zu entsprechen.

Dirk Stange sagte kürzlich in einem Interview:
„Wir lieben wirklich jeden Song unseres Programms. Sonst würden wir das nicht machen. Aber das Schönste ist die Interaktion mit unserem Publikum…“.

Texte zum Mitsingen haben die Künstler im Gepäck, so dass niemand nach Textzeilen suchen muss. Zum Anfeuchten der Kehlen werden Glühwein und Kaltgetränke zum kleinen Preis angeboten. Dazu gibt es Weihnachtsgebäck gratis. Dadurch wird sich sicher auch der Duft von Weihnachten und adventliche Stimmung verbreiten.

Diese Veranstaltung sollte niemand verpassen:

Mitsingkonzert zur Winter-Weihnachtszeit
Am Freitag, 30. November 2018
Beginn: 18:30h
Einlass: 18:00h
Im FunTASTIK, Meissener Str. 7, 50126 Bergheim

Eintritt:
Vorverkauf im FuNTASTIK: € 3,50
Restkarten an der Abendkasse: € 3,99

Die Kulturkreisler laden herzlich ein.

Für den SüdWestWind und die Kulturkreisler:
Ursula Schlößer/Projektleiterin

FuNTASTIK platzt aus allen Nähten

Der Ansturm auf das FuNTASTIK am Freitag, 28.09. kam für die Kulturkreisler unerwartet. Zum ersten Mal konnten nicht alle Gäste hereingebeten werden. Der große Gruppenraum platzte ob der vielen Zuschauer aus allen Nähten, denn ca. 1/3 der Fläche wurde als Bühne für die Elevinnen benötigt. Doch die Freude über das rege Interesse an der klassischen Veranstaltung überwog.

Nach einem musikalischen Auftakt durch Christian Kaltchev am Klavier mit der Polonaise op. 26 Nr. 1, cis-moll von Frédéric Chopin waren die Zuschauer bereits festlich eingestimmt.

Dann eröffnete die Leiterin der Tanz- und Ballettschule belaro Inessa Bergs ihr Programm der ‚Getanzten Kostbarkeiten des Balletts‘. Dazu hatte sie 24 ihrer Elevinnen im Alter zwischen drei und fünfzehn Jahren mitgebracht. Inessa Bergs referierte über den Tanz allgemein bis zurück in die Zeiten der Felsenmalerei als Medium der Menschen, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen.


Fotos: Irina Mertens und Jo Röhrig mit freundlicher Genehmigung

Als ersten Programmpunkt begeisterte Evin Bergs mit einem ukrainischen Volkstanz, den sie im landestypischen Kostüm sehr temperamentvoll und professionell vortrug, begleitet vom Klatschen begeisterter Zuschauer.

Dann folgte eine Präsentation der deutschen Polka, die ursprünglich aus dem slawischen Raum stammt aber deren Tanzschritte in Deutschland schon lange vor 1800 als Hopser nachweisbar sind, belegt durch die Bauernkantate von J.S. Bach.

Inessa Bergs brachte hierfür die kleinsten und kleineren Elevinnen zum Einsatz. Diese waren in ihren bunten Kostümen nicht nur eine optische Augenweide, sondern beeindruckten auch durch vollkommene Beherrschung der Choreographie.

Danach erschien die Aurora aus dem populärsten Ballett überhaupt, dem Dornröschen nach der Musik von Piotr Iljitsch Tschaikowski op. 66 und dem Märchen von Charles Perrault. Schon Ludwig XIV. hatte dieses Ballett zu seinem Favoriten erklärt. Interpretin war heute die 15-jährige Lara Zimmermann, die man wirklich schon als großes Talent bezeichnen kann. Sie tanzte ein fehlerfreies Solo zu der Musik des Hochzeits-Pas-de-deux. Dafür wurde sie mit tosendem Beifall belohnt.

Nach einer Pause ging es weiter mit Szenen aus dem Ballett Don Quichotte nach der Musik von Léon Minkus und der Choreographie von Marius Petipa. Die spanischen Klänge, die farbenprächtigen Kostüme, die Anmut der Tänzerinnen und die gekonnten Schrittfolgen fanden einhellige Bewunderung bei den Zuschauern, die lautstark Beifall spendeten.

Es folgte die Ballade op. 10 No. 1 von Johannes Brahms mit Christian Kaltchev am Klavier.

Als Abschluss hatte sich Inessa Bergs eine eigene Choreographie zum Soundtrack und dem Chor der Kinder aus Schindlers Liste ausgedacht. Es gibt wohl kaum einen Erwachsenen, der den Film von 1993 mit der traurig-süßen Musik von John Williams (geb. 08. Februar 1932) nicht kennt. Inessa Bergs war sparsam mit Stilelementen. Die ausgewählten Elevinnen trugen knielange Blockstreifen-T-Shirts in schwarz-weiß, offenbar symbolisch für die Unterdrückung in den Konzentrationslagern. Eine größere Elevin trug ein dünnes weißes Gewand und drückte durch Gestik, Bewegung und Mimik unsagbaren Schmerz aus, während die zarteste und kleinste Elevin in einem roten Gewand über die Bühne huschte, verzweifelt und in völligem Unverstand über die erlittene Grausamkeit. Die Darbietung fand ihren Höhepunkt, als die ‚Kinder-Gefangenen‘ das kleine Mädchen offensichtlich leblos auf ihren Schultern von der Bühne trugen. Das war schwer zu ertragen, jedoch eine Mahnung an das kollektive Gedächtnis der Erwachsenen.

Zum Schlussbild kam Inessa Bergs mit allen Künstlern noch einmal auf die improvisierte Bühne und verneigte sich vor dem aufmerksamen Publikum, das die großartige Leistung mit nicht enden wollendem Applaus belohnte.

Die Kulturkreisler überreichten im Namen des SüdWestWind einen bunten Herbststrauß und dankten Inessa Bergs sehr herzlich für die professionelle und bereichernde Darbietung.

Nur langsam leerte sich das FuNTASTIK. Die Zuschauer waren hoch beglückt, wie zu hören war, und einige Kinder machten sich im Polka-Schritt auf den Heimweg.

Für den SüdWestWind und die Kulturkreisler
Ursula Schlößer

Spende aus dem PS-Zweckertrag der Kreissparkasse Köln

Hoch erfreut konnten wir am 17.09.2018 in der Filiale der Kreissparkasse Bergheim aus der Hand des Regionaldirektors Frank Wallstab einen Spendenscheck über € 1.000,- in Empfang nehmen. „Damit ist die Zukunft des KulturWind auch weiterhin sichergestellt“, erklärte Ursula Schlößer, Leiterin dieses Projektes.

Alljährlich schüttet die Kreissparkasse den Erlös aus der Lotterie PS-Zweckertrag an gemeinnützige Vereine aus, die sich durch ein wohltätiges Projekt für diese Gewinnverteilung qualifizieren konnten.

Der Bürgerverein SüdWestWind e.V. hat 2010 mit seiner Veranstaltungsreihe KulturWind begonnen und bietet für die Bewohner von Süd-West seitdem regelmäßig vier bis fünf unterschiedliche kulturelle Events pro Jahr an, die sich großer Beliebtheit erfreuen und bereits zu einer konstanten Größe im Stadtteil und darüber hinaus geworden sind. Informationen zu aktuellen und vergangenen Events sind auf der Vereinshomepage www.suedwestwind.org zu finden.

Eine kleiner Kreis von Ehrenamtlern, genannt Kulturkreisler, organisiert am 28. September diesen Jahres bereits die 37. Veranstaltung. In der Vergangenheit gab es schon Lesungen bekannter Autoren, Rock-Konzerte, Gospel, Theater, Kinder-Musicals, Reiseberichte mit landestypischer Verkostung und einen Milonga-Tanzabend. Die Eintrittspreise sind äußerst moderat und liegen zwischen € 2,50 und € 8,-. Dies dient der erklärten Zielsetzung des SüdWestWind, nämlich gesellschaftliche Teilhabe auch für Familien mit kleinem Einkommen zu ermöglichen.

Wir sind dankbar, dass unser KulturWind-Projekt als unterstützenswert angesehen wurde und wir auf diese Weise vom sozialen Engagement der Kreissparkasse Köln profitieren dürfen. Heute konnten wir uns bei Regionaldirektor Frank Wallstab persönlich bedanken.

Für den SüdWestWind und die Kulturkreisler
Ursula Schlößer

Ballett und klassische Musik im FuNTASTIK / KulturWind 37

Die Kulturkreisler freuen sich, dass sie für ihre 37. KulturWind-Veranstaltung die Ballett- und Tanzschule belaro aus Bergheim verpflichten konnten. Die Leiterin Inessa Bergs arbeitet akademisch traditionell und bietet Ausschnitte aus den Balletts Don Quichotte, Dornröschen und Schindlers Liste. Auch eine Quadrille sowie eine Deutsche Polka sind Teil des Programms. Diese Kostbarkeiten werden von den bestens trainierten Schülerinnen dargeboten. Für einen festlichen Rahmen sorgt Christian Kaltchev, ehemaliger Schüler des Silverberg Gymnasiums Bedburg, der seine musikalischen Talente bereits mehrfach im KulturWind bewiesen hat. In Kürze wird er sein Klavierstudium an der Universität Köln aufnehmen. Zum Vortrag kommen Klavierstücke von Frédéric Chopin und Johannes Brahms.

Tag: Freitag, 28. September 2018
Veranstaltungsort: FuNTASTIK, Meissener Str. 7, 50126 Bergheim.
Beginn: 18:00h
Einlass: 17:30h
Eintritt: Abendkasse € 2,99
Vorverkauf: im FuNTASTIK € 2,50

Die Kulturkreisler laden herzlich ein.

Für den SüdWestWind und die Kulturkreisler
Ursula Schlößer

Wird Schlaf vielleicht überbewertet?

Zu dieser Überzeugung konnte man gelangen, wenn man der amüsanten Vorstellung des Ensembles der Theatergruppe Immergrün Glauben schenken wollte. Das 9-köpfige Team unter der Leitung von Dagmar Deiters setzte 20 unterschiedliche Alternativen in Szene, die den Zuschauern im Medio.Rhein.Erft am 11.04.2018 aufzeigten, welche anderen Möglichkeiten eine schlaflose Nacht bietet.

Da ging es zum Beispiel um den Besuch des „Cafés Schlaflos“ mit einer Einführung in die Partnersuche per Mausklick, natürlich anonym und unter Alias-Namen. Die sogenannte „Olga von der Wolga“ ermutigte die „heiße Chantal“ zu Phantasieaussagen über ihre Person. Allerdings wollte der Wunschkandidat leider zunächst ein Foto, und schon war die „heiße Chantal“ aufgeflogen. Das Schlafseminar unter der Leitung eines geldgierigen weiblichen Gurus endete zunächst erfolgreich. Jedoch als die Teilnehmer endlich eingeschlafen waren, wurden sie temperamentvoll von zwei Disco-Miezen geweckt. Nur zu gern ließ sich die Gruppe zu ausgelassenen und freizügigen Tänzen inspirieren, denn blitzschnell verwandelten sie ihre Schlafanzüge und Bademäntel in leicht frivole Outfits, die sie aus ihren Kopfkissen zauberten. Das Publikum tobte angesichts dieser köstlichen An- bzw. Aussichten. Unter dem Motto „heiße Partys für Nachtschwärmer“ amüsierten sich die Darstellerinnen und der einzige männliche Darsteller, der jeder Rolle, vom Gigolo und Verführer zum grummeligen Nachbarn zum seriösen Führer bei einer Nachtwanderung mit Mondbetrachtung gerecht wurde. Michael Policnik, der die Musiktitel passend zu jeder Szene mit seinem Akkordeon begleitete, mauserte sich zum absoluten Publikumsliebling.

Begeisterungsstürme erhielt das Ensemble für die Darstellung eines Alptraums von einer gruseligen Schönheitsoperation, den eine der Damen hatte. Ihr Mann hatte ihr in seiner Gedankenlosigkeit einen Gutschein für eine Schönheits-OP überreicht, worüber sie sehr unglücklich war. Im Traum sah sie sich umgeben von blutrünstigen Operateuren, bewaffnet mit Sägen, Messern und Spritzen, die ganz wild darauf waren, ihren Körper zu „gestalten“. Endlich aufgewacht, entschied sie, dass sie so bleiben wollte, wie sie war und der Gutschein sollte an den Ehemann zurückgegeben werden.

Wieder einmal hatte das Senioren-Theater Immergrün mit seiner Spielfreude und dem Ideenreichtum von Dagmar Deiters, Theaterpädagogin und Autorin, überzeugt, denn es war bereits die vierte Vorstellung innerhalb der KulturWind-Reihe des SüdWestWind seit 2011.

Für den SüdWestWind und die Kulturkreisler
Ursula Schlößer