Reportage: KulturWind XL – Neuntöter, Werwölfe und Dämonen

Spannende Lesung im FuNTASTIK

Im abgedunkelten Bürgerzentrum FuNTASTIK las der bekannte Romanautor Dennis Vlaminck am 27.09.2019 Passagen aus seinem dritten Roman ‚Das schwarze Sakrament‘. Als Lichtquelle diente ihm nur eine kleine Leselampe. Die Zuhörer lauschten gebannt, als der Autor vom Aberglauben im Mittelalter berichtete, der sich seiner Meinung nach bis in die heutige Zeit fortsetzt.

Seine Geschichte spielt im Rheinland des Jahres 1248, einem sehr bedeutsamen Jahr, denn zeitgleich wurde mit dem Bau des berühmten Kölner Doms begonnen. Die Hauptfigur, Büttel Konstantin, sollte im Auftrag des Erzbischofs von Köln rätselhafte Todesfälle im nahen Bauerndorf Mundt aufklären. Zunächst beklagte man den mysteriösen Tod von drei ertrunkenen Kindern. Dann wurden bis auf den Dorfpriester und einen Säugling alle Dorfbewohner tot in der Kirche aufgefunden. Sollte es sich hier um einen Fall von Neuntötern handeln? Dann hätten die Kinder – so glaubte man damals – aus dem Grab heraus ihre Familien umgebracht. Eine schauerliche Vorstellung!

Unterbrochen von Anmerkungen des Autors zum Zeitgeschehen baute dieser seinen Roman auf. Sehr bildhaft stellte Vlaminck die Protagonisten vor, allesamt skurrile Typen, die den Büttel Konstantin auf seiner Mission begleiteten. Die Zuhörer wurden so in einen Strudel aus Neugier und Spannung gezogen. Eine kleine Liebesgeschichte des Büttels zu einer Magd würzte das Geschehen und weckte Erinnerungen an den Reitergeneral Jan von Werth und die Magd namens Griet. Das sei kein Zufall, meinte Vlaminck. Wenn auch hunderte von Jahren später, so hatte sich der Reitergeneral ebenfalls im gleichen Gebiet aufgehalten.

Haarklein las der Autor eine Szene vor, die sich in der Kirche von Mundt abspielte, wo die Gruppe Zuflucht vor dem Sturm gefunden hatte und „Edmund mit den Warzenhänden“, ein junger Bursche aus der Burgmannschaft, ein menschliches Bedürfnis verspürte, das er letztendlich in Ermangelung eines Abortes nur durch das Herausstrecken seines nackten Hinterteils aus einem Kirchenfenster befriedigen konnte. Der Ausgang der Geschichte wurde natürlich nicht verraten.

Die Mayer‘sche Buchhandlung hatte den SüdWestWind mit Romanausgaben beliefert. Nach erfolgter Lesung konnten die Zuhörer diese erwerben. Dennis Vlaminck signierte die Bücher auf Wunsch und beantwortete auch Fragen zu seinen Recherchen, die sich alle historisch belegen ließen, und seinen Schreibmethoden.

Die Kulturkreisler freuten sich über die gelungene Veranstaltung und dankten Dennis Vlaminck für seinen hervorragenden Beitrag zum kulturellen Geschehen im FuNTASTIK und den zufriedenen Gästen für das bewiesene Interesse.

Für den SüdWestWind und die Kulturkreisler
Ursula Schlößer