Wohnen im Alter – unter dieses Motto war der Fachtag vom 07. März 2009 gestellt, der von der Stadt Bergheim einberufen wurde und im Medio stattfand. SüdWestWind e.V. war für Sie dabei.

Foto: jurassicjim via flickr, cc-lizenz

(Foto: jurassicjim via www.flickr.com, CC-Lizenz)

Die Stadt Bergheim hat das Thema schon seit einiger Zeit auf ihrer Agenda und sieht sich sogar als Generationenstadt, wie Frau Bürgermeisterin Maria Pfordt in ihrer Ansprache erneut betonte. Dass es sich um ein ernstes Anliegen der Stadt handelt, beweist auch die Einrichtung einer Fachstelle für „Älter werden“, die Britta Fuchs innehat, der auch die Organisation der Veranstaltung oblag. Die viel versprechende Werbung hatte eine Menge Interessenten erreicht, so dass der Kleine Saal des Medio voll besetzt war. Den Vorträgen der Referenten wurde große Aufmerksamkeit geschenkt. Die heutige Situation der älteren Menschen, die der Unterstützung und Pflege bedürfen, ist ja bereits kritisch und wird bis zum Jahre 2026 einen weiteren Höhepunkt erreichen, wenn 46% der Menschen 50 Jahre und älter sein werden, während die Zahl der Jungen nicht genügend steigt sondern stetig abnimmt. Wer jetzt allerdings vermutet hatte, dass Horrorszenarien aufgezeigt wurden, sah sich eines Besseren belehrt. Es folgte eine optimistische Wahrnehmung der Veränderungen im Alter durch tatkräftige Hilfsangebote und das Aufzeigen der unterschiedlichsten Modelle.

Zunächst sprach Ursula Kremer-Preiß vom Kuratorium Deutsche Altershilfe unter dem Themenblock „Altes Wohnen – Neues Wohnen“ über die alternde Gesellschaft und wies darauf hin, dass die Heimunterbringung sehr an Akzeptanz verloren habe und zurzeit der Wunsch danach bei nur 10% läge. Auch für Pflegebedürftige sei dies keine Form der Wahl, obwohl Veränderung von 30% der Betroffenen ins Auge gefasst würde. Man wolle aber so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden sein und wenn nötig selbst etwas verändern. Hierzu kann auch nur geraten werden, da die Alternative bedeutet, dass Veränderungen nur noch bedingt selbstbestimmt erfolgen können. In der Konsequenz bedeutet das für den Gesetzgeber, für Neubauten barrierefreies Bauen als Standard einzuführen und für Altbestände die Bereitstellung von Fördermitteln für die Nachrüstung zu ermöglichen. Ambulante Pflege sei flächendeckend vorhanden, so Ursula Kremer-Preiß.

Ursula Kremer-Preiß stellte auch das Modell der Seniorengenossenschaften Hilfe im Alltag auf Gegenseitigkeit oder gegen kostengünstige Aufwandsentschädigung für niedrigschwellige Hilfsangebote vor, das auf m²-Basis auch auf Mietkosten angerechnet werden kann. Gemeinschaftliches Wohnen und gegenseitiges Stützen waren Zielsetzungen, die sich durch die gesamte Veranstaltung zogen. Weniger hilfsbedürftige Senioren waren wiederum sehr von gemeinsamer Freizeitgestaltung angetan. Mehrgenerationen-Häuser und Tauschbörsen mit Punktesystem wurden ebenfalls beleuchtet, wobei die Gruppenfindung ein nicht ganz einfaches Thema ist. Ursula Kremer-Preiß sprach auch über „Betreutes Wohnen“. Da es dafür keine gesetzlich vorgeschriebene Definition gibt, führt dies oft zu Enttäuschungen, da die Leistungen oft mit denen eines Heims verwechselt werden. Deshalb rät sie zu einer genauen Prüfung vor Vertragsunterschrift. Nach ihrer Einschätzung sei Betreutes Wohnen besonders im Falle von Pflegebedürftigkeit nicht eben preiswerter. Anzustreben sei es, diese Wohnform auch kleinräumig verfügbar zu machen und sich für Eigeninitiative und Nachbarschaftshilfe einzusetzen. Dies war ein klarer Aufruf zu einer Mitwirkungsgesellschaft.

Sabine Matzke vom WohnBund Beratung NRW zeigte in ihrem Vortrag schon praktikable Lösungsvorschläge auf. Ihre Konzepte bezogen sich auf einzelne Quartiere, in denen altengerechtes Wohnen kombiniert mit Alltagshilfen und Ambulanter Pflege einen Lösungsansatz ergab. Praktisch war dies auf ein Hochhaus in Oberhausen bezogen, glücklicherweise barrierefrei. Es gibt Aufzüge und sogar einen Lebensmittelladen im Erdgeschoss. Sie empfahl eine Prüfung der ortsansässigen Versorgungsangebote, die den Zielgruppen bekannt gemacht werden müssten, nach dem Motto „Dienste ins Haus“ von der Änderungsschneiderin bis zur Friseurin und Pediküre.

Rainer Dörter (Architekt von der BFT Planung GmbH) referierte über die fachlichen Seiten der Wohn- und Lebensformen im Alter. Man erfuhr so nebenbei von 900 – 1.000 Vorschriften in diesem Zusammenhang, jedoch geht es ja auch um Funktionalität und modernste Technik inkl. Notruf-Vernetzung mit den entsprechenden Notfalldiensten. Seit 1998 heißt hier das Motto „Komfort für alle“. Barrierefreiheit gilt als Standard und bezieht sich auch auf Balkone, Terrassen und Türbreiten. Ein langfristig zu erwartendes verändertes Häuserbild mit stufenlosen Eingängen, Rampen und Handläufen wird sicherlich einen natürlicheren Umgang mit älteren und/oder eingeschränkt bewegungsfähigen Menschen mit sich bringen und die Sensibilität für freiwillige Hilfeleistung schärfen. Die von Rainer Dörter vorgestellten Wohnformen sind für integrierte Standorte vorgesehen, um der eingeschränkten Mobilität der Menschen Rechnung zu tragen und diese in der Gemeinschaft zu halten. Das Förderangebot ist an keine Bedingung gebunden, wird jedoch von der Einhaltung von Mindeststandards abhängig gemacht. Ein wirtschaftlicher Aspekt aus Sicht der Siedlungsgesellschaften und Investoren ist das Verhindern des Abwanderns in Heime. Man geht aus diesem Grund auf die Bedürfnisse aller Menschen ein, um so die Mieter im Quartier zu halten, wo sie auch als Konsumenten eine Rolle spielen.

Zuletzt stellte Rainer Jansen (Architekt) vom Ministerium für Bauen und Verkehr Experimenteller Wohnungsbau bereits vorhandene Modellprojekte vor und wies damit auf die Vielfältigkeit der Angebote hin, die jeweils auf Bedürfnisse und finanzielle Möglichkeiten abgestimmt sind. Diese Modellprojekte konnten ebenfalls in besonders ausgelegten Broschüren eingehend studiert und sicher auch vor Ort besichtigt werden. Beraten – Entwickeln – Fördern waren auch hier die Schwerpunkte.

Die verschiedenen Vorträge werden noch ausführlich durch die entsprechenden Referenten dokumentiert und stehen dann Interessierten zur Verfügung. Britta Fuchs wird diese in ca. 4 Wochen online stellen. Wir haben die Zustimmung von Britta Fuchs, diese dann auch mit unserer Homepage zu verlinken. Für weitere Informationen ist Britta Fuchs unter der Telefonnummer 02271 89-568 zu erreichen.

Ursula Schlößer für SüdWestWind e.V.

Am 09.02.09 fand das erste Vorbereitungstreffen zum Stadtteilfest 2009 statt. Es wurden Vorschläge für das Veranstaltungsmotto, Stände und Aktionen gesammelt. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse können Sie hier herunterladen.

Auch dieses Jahr haben wir wieder einen Anmeldeschluss für alle Events und für alle Stände: Anmeldeschluss ist Samstag, der 06.06.2009.

Es folgen noch weitere 4 Vorbereitungstreffen, hier die Termine und der Veranstaltungsort:

• Montag 09. März, 17:15 Uhr, Stadtteilbüro BM Süd-West
• Montag 20. April, 16:00 Uhr, Familienraum Kita Abenteuerland (am Parkplatz)
• Montag 25. Mai, 16:15 Uhr, Stadtteilbüro BM Süd-West
• Montag 22. Juni, 16:15 Uhr Stadtteilbüro BM Süd-West oder FuNTASTIK

Wenn Sie weitere Vorschläge oder Fragen zum Stadtteilfest haben, kontaktieren Sie bitte das Organisationsteam (Tom Juschka, Bahzad Ali, Herbert Vetter, Sebastian Kurtenbach) per Email oder direkt im Stadtteilbüro.

Eine der ersten Aufgaben, die der SüdWestWind e.V. übernommen hat, ist die
Ausrichtung des Stadtteilfestes 2009, das in diesem Jahr am Samstag den 27. Juni um das bis dahin fertig gestellte Familien- und Bürgerzentrum FuNTASTIK, auf dem Parkplatz und dem Gelände der Kita Abenteuerland stattfindet.

Die dafür beantragte Summe aus dem Stadtteilbudget wurde uns inzwischen fest zugesagt und wir freuen uns, darüber in den nächsten Tagen verfügen zu können. Deshalb laden wir bereits jetzt zu einem ersten großen Planungstreffen ins Stadtteilbüro ein, und zwar am Montag den 09.02.09 von 17:30 Uhr bis ca. 19:00 Uhr.

Unser Aufruf zur Beteiligung geht an alle Vereinsmitglieder aber auch an alle interessierten Bürger im Stadtteil, die uns helfen möchten. Die Federführung des Projektes liegt in der Hand von Herbert Vetter, der dabei besonders von Bahzad Ali unterstützt wird. Bahzad Ali wird Ideen zum Thema ‚Interkulturelle Darbietungen‘ einbringen und für deren Umsetzung sorgen. Dadurch wird dieses Fest eine neue Note bekommen.

Gerne erwarten wir Sie/Euch am 09.02.09 im Stadtteilbüro an der Albrecht-Dürer-Allee 6.

Für die Nostalgiker unter uns hier eine kleine Reise in die Vergangenheit: 2 Fotos vom Hausfest am Berliner Ring im Jahre 1982! Wer erkennt die 3 Damen auf dem ersten Bild? Sie alle sind heute auch noch im Stadtteil aktiv.

Die liebenswerte Dame wurde am 20. Dezember 102 Jahre alt und hatte sich von der Leitung des AWO-Seniorenheims in Bergheim-Kenten am Vogelwäldchen, wo sie seit Jahren zuhause ist, eine gemütliche Kaffeerunde im kleinen Kreis gewünscht. Das hätte auch klappen können, denn pünktlich saß sie mit einigen lieben Bekannten – ihre Verwandten sind leider alle schon verstorben – an einer schön gedeckten Tafel vor einem wunderbaren Kuchensortiment. Doch Einiges war merkwürdig: Es gab mindestens noch 10 freie Plätze und ein großes Raunen und Flüstern fand vor dem kleinen Festzimmer statt.

Dort formierten sich inzwischen total aufgeregte Kinder aus der Gruppe ‚Music Clash’ des Jugendzentrums Bergheim, um unter der Leitung von Professor Hajabi ein Geburtstagsständchen zu bringen. Da es vor Ort kein Klavier gab, musste ein Keyboard mitgebracht werden. Inzwischen traf auch noch die Bürgermeisterin Maria Pfordt ein. Sie hatte an diesem Tag zwar ebenfalls Geburtstag, wollte es sich aber nicht nehmen lassen, persönlich die besonderen Glückwünsche von offizieller Seite auszusprechen. Mit einem riesigen Blumenstrauß bewaffnet war im Hintergrund auch noch unser Ortsvorsteher Heinz Junggeburth, zu sehen. Die Spannung wurde immer größer. Dann endlich nach einer kurzen Ansage durfte gesungen werden.

Obligatorisch erklang zunächst „Zum Geburtstag viel Glück“ und für die Bürgermeisterin die Variation „Happy Birthday to you“. Danach waren die Kinder mit Weihnachtsliedern gar nicht mehr zu stoppen. Sie sangen laut und begeistert „O Tannenbaum“, „Lasst uns froh und munter sein“ und „Alle Jahre wieder“. Die älteren Herrschaften, die Bürgermeisterin und die Heimleitung wussten gar nicht wie ihnen geschah und schwankten zwischen Rührung und Anerkennung für die Textsicherheit und die Begeisterung der Kinder. Den Schlusspunkt setzte die kleine Sarej Hajabi mit Beethovens „Für Elise“, einem Musikstück, das sie fehlerfrei auf dem Keyboard vortrug.

Es gab viel Applaus und im Anschluss Kuchen und Getränke auch für die Kinder und Begleitpersonen. Für den SüdWestWind e.V., der die Kindergruppe in Zukunft fördern möchte, gab es sogar spontan eine Spende in Höhe von EUR 50.

Das Geburtstagskind: Anni Odenbach

Das Geburtstagskind: Anni Odenbach

Sarej Hajabi am Keyboard

Sarej Hajabi spielt Beethoven

Hier einige Impressionen vom Auftritt des „Music Clash“-Chors am 18.12.2008.

Als Belohnung für ihren 1. Auftritt durften die Kinder einen kompletten Adventskalender ‚plündern‘. Die Kinder waren sehr aufgeregt. Nach einiger Überredung haben sie dann aber laut und kräftig gesungen und Sarej Hajabi hat die Klavierbegleitung übernommen (mit der roten Kappe, sie ist die 8-jährige Tochter von Professor Eghbal Hajabi). Später hat sie noch Variationen von Mozart auf dem Klavier vorgetragen.

Enttäuscht waren die Kleinen, weil sie sich nicht selbst anmoderieren durften. Das hatten wir an sich mit ihnen eingeübt. Aber dann hatte das ein Erwachsener übernommen, der – wie die Kleinen meinten – überhaupt keinen Plan hatte und gar nicht zum Chor gehörte. Da müssen wir Erwachsenen noch dran arbeiten. Wir müssen eben auch noch einiges lernen.